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14 Karl-Marx-Str. 10 (früher: Richtstr. 49)
Kurt Martin Fellert (1894 - ?) und Elsa Ruth Julie Fellert, geb. Luft (1905 - ?) wohnten zusammen mit ihren Kindern Rita (1931 - ?) und Lothar (1936 - ?) in der Richtstraße 49 in Frankfurt (Oder). Kurt Martin Fellert betrieb ein Geschäft für Textilwaren und Arbeiterbekleidung.
Er wurde nach der Pogromnacht im November 1938 verhaftet und für rund einen Monat im KZ Sachsenhausen festgehalten. Nach seiner Entlassung arbeitete er als Installateur für einen Wochenlohn von 25 RM und wohnte zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn Lothar in einem Zimmer in der Rosenstraße 36. Rita war seit Januar 1942 Schülerin in der Baruch-Auerbachschen Waisen - Erziehungsanstalt in Berlin.
Kurt, Elsa, Rita und Lothar wurden am 2. April 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert. Über das weitere Schicksal der Familie Fellert ist nichts bekannt.
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Sally Löschgold (1882 - ?) war mit Johanna Löschgold, geb. Zuckerberg (1880 - ?) aus Weißenfels (Saale), verheiratet. Sie wohnten in der Richtstraße 65, mussten später in die Rosenstraße 36 ("Judenhaus") umziehen.
Sally Löschgold war Kaufmann, arbeitete jedoch seit 1936 bei der Jüdischen Kultusvereinigung Frankfurt als Bürobote.
Im Juli 1940 bat Sally Löschgold den Oberfinanzpräsidenten Brandenburg in Berlin - Devisenstelle - um Erteilung der Packgenehmigung, um gemeinsam mit seiner Ehefrau zu seinen Kindern nach Shanghai auswandern zu können.
Am 02.04.1942 wurden Sally und Johanna Löschgold jedoch in das Warschauer Ghetto deportiert.
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14 Karl-Marx-Str. 11 (früher: Richtstr. 67)
Rosa Eisenhardt, geb. Feibusch (1873 - 1943) kam ursprünglich aus Neustadt bei Pinne und war mit Felix Eisenhardt (1869 - 1939) verheiratet. Letzterer war stimmfähiges Mitglied der Jüdischen Gemeinde sowie Kaufmann und Inhaber einer Lederhandlung in der Richtstr. 50. Ihre Tochter Martha (1896- 1942) starb mit ihrem Mann Dr. Leopold Ehrlich (1882 - 1942) am 18.8.1942 nach ihrer Deportation in Riga.
Über das weitere Schicksal von Rosa Eisenhardts Enkelin Ursel-Helga Ehrlich (1920 - ?) ist nichts bekannt.
Rosa Eisenhardt lebte später in einem Berliner Altersheim in der Schönhauser Allee.
Mit dem 20. Alterstransport wurde sie am 13.07.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 09.05.1943 starb.
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