25 Karl-Marx-Str. 176 (früher: Breite Str. 30)
Doris Broh, geb. Schreiber, (1857 - 1943) lebte mit ihrem Sohn Alfred Broh (1888 - 1940) zusammen. Sie war verwitwet und hatte noch sechs weitere Kinder: Walter war Rechtsanwalt in Frankfurt (Oder), Arthur und Rose lebten in Berlin, den drei weiteren Töchtern Margarete, Frieda und Alice gelang es nach Palästina auszuwandern.
Dr. Walter Broh wurde 1938 durch einen Kopfschuss getötet, der Kaufmann Alfred Broh starb im KZ Sachsenhausen.
Doris Broh zog 1940 zu ihren Kindern nach Berlin. 1942 wurde sie nach Theresienstadt gebracht, wo sie ein Jahr später starb. Arthur und Rosa wurden 3 Monate später nach Auschwitz deportiert.
Edith Czerninski, geb. Grunert (1898 - ?) war mit Leo Czerninski (1894 - ?) verheiratet und hatte einen Sohn namens Werner. Edith Czerninski arbeitete bei dem Auktionator Karl Michaelis, der auch beschlagnahmtes Inventar von Frankfurter Juden verkaufte.
Leo Czerninski war Kaufmann und arbeitete nach seiner Entlassung aus dem KZ Sachsenhausen im Jahre 1938 als Gärtner beim Landwerk Neuendorf, welches Juden auf die Besiedlung Palästinas vorbereitete.
Leo und Edith Czerninski wurden am 1942 in das Ghetto Warschau deportiert.
25 Karl-Marx-Str. 177 (früher: Richtstr. 21-22)
Julius Sternberg (1867 - 1943) wurde in Lissa geboren und wohnte zusammen mit seinen drei Töchtern Herta Sternberg (1904 - 1943), Johanna Kahne, geb. Sternberg (1901 - 1943) und Lydia Giballe, geb. Sternberg (1899 - 1943).
Lydia Giballe war mit dem Kaufmann Leo Giballe (1896 - 1943) verheiratet. Sie hatten eine Tochter - Brigitte Giballe (1930 - 1943).
Die Giballes lebten im Haushalte der Sternbergs, bevor sie gemeinsam - mit Ausnahme von Johanna - ab Ende 1939 in verschiedenen Berliner Wohnungen Unterkunft fanden. Ab März 1942 wohnten die Familien Giballe und Sternberg zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Charlottenburg. Leo Giballe war als Arbeiter beschäftigt und als Einziger erwerbstätig.
Am 12.01.1943 wurden Herta Sternberg, ihre Schwestern Johanna Kahne und Lydia Giballe mit ihrem Ehemann Leo Giballe und dessen Tochter Brigitte nach Auschwitz deportiert. Zwei Tage später wurde Julius Sternberg nach Theresienstadt verschleppt, wo er am 27.01.1943 starb.
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