16 Karl-Marx-Straße 184 (früher: Richtstr. 37)
In der Richtstraße 49 (heute Karl-Marx-Str.) arbeitete Albert Abraham Fellert (1890 - 1943). Er war seit 1925 Mitglied der KPD, ledig und kinderlos.
Als Kaufmann betrieb er ein Konfektionsgeschäft für Herrenartikel, das er 1939 zwangsverkaufen musste.
Nach seiner kurzzeitigen Inhaftierung im KZ Sachsenhausen nach der Pogromnacht 1938 wurde ihm auf Antrag sein verbliebenes Kontoguthaben von 433,80 RM von einem Sperrkonto freigegeben, womit er die Auswanderung finanzieren wollte.
1942 wurde Albert Fellert erneut verhaftet und in das Warschauer Ghetto deportiert, wo er im Alter von 53 Jahren starb. |
16 Karl-Marx-Str. 186 (früher: Richtstr. 43)
Hedwig Luft, geborene Heymann (1879 - ?) wurde in Stolp (Pommern) geboren. Sie war Inhaberin des Geschäfts "Luft & Rosenow, Manufakturwaren" in der Theaterstraße 6. Sie war verwitwet und lebte seit 1941 in der Wollenweberstraße 60 ("Judenhaus"). Dort teilte sie sich das Zimmer mit fünf weiteren Personen.
Zum Gedenken an ihre Tochter Elsa, deren Ehemann Kurt Fellert und ihre beiden Enkel Rita und Lothar Fellert wurden 2007 Stolpersteine an der Karl-Marx-Straße 10 verlegt.
Hedwig Luft wurde 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert. Drei Monate später verkaufte der Oberfinanzpräsident von Brandenburg in Berlin ihre Möbel und andere persönliche Gegenstände. Ihr Sohn Günter wohnte in Zepernick und Berlin und emigrierte nach Frankreich.
Er wurde von dort 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.
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